„Erbarme, die Hesse komme“ – VDL-Vorstandsmitglieder zu Gast beim Nachbar-Verband

Eine VDL-Delegation besuchte den brlv in Regensburg

Am späten Nachmittag des 10. März erreichten die hessischen Damen (Nadine Paulus, Gudrun Mahr, Kerstin Jonas) und Herren (Jörg Leinberger, Tobias Jost, Manfred Timpe, Wolfgang Stelzer) bei Kaiserwetter die wunderbare Stadt Regenburg. Begrüßt wurden sie vom brlv-Bezirksvorsitzenden Bernd Bischoff, den MBs a.D. Ludwig Meier und Ernst Schröder, dem brlv-Mitglied Amanda Hofbauer sowie den Ehren-Präsidenten Anton Huber und Dr. Walter Trapp. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde spazierte die bayerisch-hessische Truppe zu einer Brauereibesichtigung im alteingesessenen Regensburger Brauhaus Kneitinger, wo die Runde durch Heidi Schreiber vom brlv erweitert wurde.

Brauereibesichtigung Kneitinger

Nach allerlei Fragen und Informationen rund um die Geschichte des ehemaligen Familien- und nun Stiftungsbetrieb sowie dem nach deutschem Reinheitsgebot gebrauten Nationalgetränk, bestanden alle Teilnehmer der Besichtigung ihr Bier-Diplom. Da nicht nur Trinken, sondern auch Essen Leib und Seele zusammenhält, erkundete man im Anschluss das regionale Speisenangebot des brauereieigenen Gasthofs. Dort stieß der Bundesvorsitzende Jürgen Böhm zur Runde, der Grüße vom nordrhein-westfälischen Lehrerverband überbrachte und berichtete, dass dieser mit Timo Lichtenthäler einen neuen Vorsitzenden gewählt habe.

Der Ehren-Präsident Dr. Walter Trapp ließ es sich nicht nehmen, die bayerischen und hessischen Zuhörer mit einigen Anekdoten aus seiner aktiven Zeit zu unterhalten. Im wahrsten Sinne des Wortes wurden Tränen gelacht, als er seinen Artikel „Von Pfaffenhofen zum Pfaffenwinkel“ über den Besuch der Hessen in Bayern im Jahr 1995 verlas.

Dr. Walter Trapp

Am Freitag besuchte die bayerisch-hessische Delegation, die zwischenzeitlich durch Martin Zimmermann ergänzt wurde, die Realschule Obertraubling, wo sie von der Schulleiterin Frau Müller-Sperl und ihrem Stellvertreter Herrn Namislo begrüßt wurde. Mit wahrlich staunenden Gesichtern begutachtete man die 8 Jahre alte, top ausgestattete Schule und ihre Angebote. In den Vorträgen der Schulleitung, der schuleigenen Jugendsozialarbeiterin und eines Wirtschaftslehrers wurde deutlich, dass die Realschule in Bayern in starker Konkurrenz zum Gymnasium steht. Eltern wählen diese Schulform wegen ihrer guten schulischen Ausbildung, den zahlreichen Kooperationen mit Betrieben, gezielter Talentförderung und vielem mehr.

Besuch in der Realschule Obertraubling

Die Jugendsozialarbeiterin erzählte von ihrer Arbeit an der Schule, die ein sehr breites Spektrum aufweist. Sie sei primär für die kleinen und großen Krisen der Kinder und Jugendlichen zuständig, fange aber auch sehr oft die emotionalen Auswirkungen einer falschen Schulwahl auf. Nicht selten passiert es auch im „gelobten Land“ Bayern, wo der Elternwille noch nicht Einzug gehalten und der notenbeschränkte Zugang zu den verschiedenen Schulformen noch Bestand hat, dass Schüler nach der 6. oder 7. Jahrgangsstufe vom Gymnasium an die Mittel- oder Realschule wechseln und dort zunächst wieder aufgebaut und motiviert werden müssen, um ihren Schulalltag erfolgreich zu bestreiten.

Am Nachmittag stand die Besichtigung des Werkes der BMW Group Regensburg auf der Tagesordnung. Nach einem 2stündigen Rundgang durch Produktion, Lackiererei und Fertigstellung der Fahrzeuge, gespickt mit vielen interessanten Informationen über die verschiedenen Modelle, Arbeitsgänge und Vertriebswege, erhielt das bayerisch-hessische Gremium einen Fachvortrag über die Ausbildungschancen bei der BMW Group. Sebastian Schuller, Mitarbeiter im Bereich „Strategische Personalentwicklung, Recruiting und Qualifizierung Personalmarketing“ erläuterte in seinem Vortrag, wie sich potentielle Auszubildende bewerben können. Er berichtete auch, wie ein Bewerbungsverfahren abläuft und welche Berufssparten ausgebildet werden. Auf Interesse stießen auch seine Ausführungen über Bachelor- und Master-Studiengänge, die von der BMW Group angeboten werden. Der Tag klang mit bayerischen Köstlichkeiten in entspannter, fröhlicher Runde aus.

Gruppenfoto
Ausklang des Freitags; von links: M. Timpe, W. Stelzer, B. Bischoff, A. Huber, W. Trapp, G. Mahr, J. Leinberger, J. Böhm

Der Samstag begann mit einem Gespräch über die Aufgaben und Möglichkeiten für die Realschulen in Bayern mit der Ministerialbeauftragten für die Oberpfalz Frau Kinzinger. Sie berichtete aus ihren Tätigkeitsbereichen und erläuterte das bayerische Schulsystem sowie dessen Entwicklungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Es ergab sich ein reger Austausch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den bayerischen und hessischen Schulsystemen. Ergänzt wurde die Runde im Anschluss durch die Mitglieder des Landtags Frau Wild (SPD) und Herrn Reiß (CSU). Themen wie Inklusion, Flüchtlingskrise, notenbeschränkter Zugang zu den verschiedenen Schulformen und Elternwille wurde aus bayerischer Sicht geschildert und kontrovers zu den hessischen Veränderungen diskutiert.

Foto mit MdLs und MB
Bildungspolitischer Austausch; v.l.: MdL Reiß, MdL Wild, J. Leinberger, MB Kinzinger, B. Bischoff, A. Huber

Zum krönenden Abschluss führte der MB a.D. Ludwig Meier die hessische Delegation zu den historisch interessantesten und schönsten Fleckchen Regensburg. Den größten Eindruck hinterließ sicherlich der Dom mit seinen zahlreichen Kleinigkeiten und Besonderheiten, die es zu entdecken galt und die Herr Meier seinen aufmerksam lauschenden Gästen erklärte und zeigte. Auf der Route der perfekt vorbereiteten und kurzweiligen Stadttour besichtigte man unter anderem das älteste Hutmacher-Geschäft, die Eiserne Brücke, eine Rokoko-Kirche und zahlreiche geschichtsträchtige Gebäude.

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